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Was ist NESC® ?

Neuro Embodied Soul Centering - kurz NESC - ist eine spezielle Coaching Methode, die - im Gegensatz zu den meisten anderen verbreiteten Coaching Methoden - nicht im Kopf/beim Mindset ansetzt, sondern an unseren unbewussten Prozessen.

 

Warum ist das so, bzw. wo ist der Unterschied?

 

Nach aktuellem Forschungsstand wird angenommen, dass bis zu 95% unserer geistigen Aktivitäten und Prozesse unbewusst ablaufen und unsere bewussten, kognitiven Prozesse, Gedanken und bewusste Entscheidungen nur etwa 5% ausmachen (vgl. Kahneman, 2016). Man spricht hier auch vom impliziten System (unbewusste Prozesse) und expliziten System (bewusste Prozesse).

 

Alles, was beispielsweise in die Bereiche Gewohnheiten, internalisierte (verinnerlichte) Glaubenssätze, Ängste, Erfahrungen aus unserer Erziehung und daraus resultierende Verhaltensmuster, auch Muster des neuromuskulären Gedächtnisses, unbewusste Bewertungen und Entscheidungen (z. B. Vorurteile) fällt, gehört zu den 95% der unbewusst ablaufenden Prozesse, dem impliziten System in unserem Gehirn und unserem Nervensystem. Sie werden vollkommen selbstständig über unser autonomes Nervensystem gesteuert, wie auch Atmung und Herzschlag. Unsere unbewussten mentalen Prozesse sind unglaublich mächtig und steuern uns und unser Verhalten noch weit mehr, als uns das im Allgemeinen so klar ist. 

 

Unser Gehirn liebt Automatismen und Gewohnheiten, weil es für die 95% viel weniger Energie (Kalorien) aufwenden muss, als für die 5% der bewussten Prozesse, da letztere, über das explizite System gesteuerte, viel mehr “Rechenleistung” erfordern. Deshalb ist es zum Beispiel auch so schwer, einmal eingeschlichene Gewohnheiten wieder loszuwerden. Weil das Gehirn gerne Energie spart und die Sparprogramme nicht gerne wieder rausrückt. 

Farnblatt

"Die Seele zieht an, was sie insgeheim in sich trägt; das, was sie liebt, aber auch das, was sie fürchtet."

  James Allen

Und damit kommen wir auch direkt zum entscheidenden Punkt, warum es so schwer ist, über reine Willenskraft oder Mindset-Arbeit etwas zu verändern, was sich auf der unbewussten Ebene abspielt. Diese Prozesse, bei denen unser Bewusstsein unserem Nervensystem sagen will, wo es langgeht, werden Top-down-Prozesse genannt. Weil sie vom Kopf nach unten zum Körper gehen. Stellt euch einen Soda-Stream vor, in den ihr immer wieder Druck reingebt. Oder stell dir ein Armdrücken zwischen den 5% des Bewussten und den 95% des Unbewussten vor. Wie wird das wohl ausgehen? 

 

Wenn ihr jetzt mit Mindset-Arbeit einen weiteren Top-down-Prozess durchdrückt (weil der Kopf dem Körper wieder sagen will wo es langgeht), kann das durch pure Willensanstrengung und den damit verbundenen erhöhten Energieaufwand vielleicht zu kurzfristigen Ergebnissen führen, aber sobald ihr die Energie und Willenskraft zur Aufrechterhaltung nicht mehr aufbringen könnt (meist schon nach wenigen Wochen), fallt ihr wieder in eure alten Muster zurück. Und darüber hinaus habt ihr mit diesem zusätzlichen Top-down-Prozess nur noch mehr Druck auf den Kessel gegeben.

 

Was passiert, wenn der Druck im Laufe der Zeit immer weiter ansteigt? Druck bedeutet Anspannung, also Stress. Je höher unser Stresslevel steigt, desto empfindlicher, gereizter, dünnhäutiger werden wir. Immer öfter reichen Kleinigkeiten aus, um uns total auf die Palme zu bringen. 

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Dein Nervensystem hat als oberste Priorität, Bedrohungen zu erkennen und dich davor zu schützen. Und wenn es irgendwann in deinem Leben in einer vergleichbaren Situation (an die du dich wahrscheinlich nicht mal mehr erinnerst) die Erfahrung einer Bedrohung (physisch oder psychisch) gemacht hat, wird es in den nachfolgenden ähnlichen Situationen wieder mit der Aktivierung z. B. des Fight-or-Flight-Modus reagieren. Um dich zu schützen. Völlig egal, ob diese Reaktion aktuell überhaupt noch angebracht und sinnvoll ist. Hier werden einfach Automatismen und neuromuskuläre Muster über das implizite System aktiviert.

"Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll."

  Goethe

Bei NESC sprechen wir hier von dem Zustand des dysregulierten Nervensystems. Hält dieser Zustand über längere Zeit an, sind wir dann irgendwann auch nicht mehr in der Lage uns nachhaltig zu entspannen, weil sich unser Nervensystem schon so an diesen Druck gewöhnt hat, dass sich unsere gesamte Wahrnehmung (unsere gewohnte Grundstimmung) verschiebt. Deshalb funktioniert es in diesem Zustand meistens auch nicht mehr, zu meditieren oder ähnliches. Wir kommen gar nicht mehr zur Ruhe, fühlen uns ständig rastlos und getrieben. Entspannung ist uns dann einfach schon so fremd geworden, dass wir uns gar nicht mehr darauf einlassen können. Weil wir so sehr im Top-down sind, versuchen wir dann oft auch die Entspannung von oben zu diktieren. Jetzt meditiere ich, also komm ich gefälligst zur Ruhe. Am besten auch noch mit Zeitdruck. Ergebnis: NOCH mehr Stress.

 

Aus diesem dysregulierten Grundzustand können sich im Laufe der Zeit alle möglichen Variationen und Symptome entwickeln: 

Von Schlaf- und Konzentrationsstörungen über gesteigerte Konfliktanfälligkeit oder auch “Sucht nach Drama” (Konfliktbereitschaft aus Gewohnheit), fehlender Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen und emotionale Erschöpfung, verändertes Essverhalten, körperliche Schmerzen/Verspannungen, bis hin zu Aggressionen. Die Liste ist noch sehr viel länger.

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​Wenn du dir mit gängigen Entspannungstechniken nicht mehr helfen kannst, weil du dafür schon gar keine Ruhe mehr findest, was dann?

"Jedes Tun ist nur so gut, wie das Sein, das das Tun tut."

  Unbekannt

 Was du brauchst, ist ein “Druckausgleich”. Dein autonomes Nervensystem braucht ein Ventil, einen Kanal, über den es den angestauten Druck abbauen kann. Und da wir das wie erwähnt nicht über weitere Top-down-Prozesse erreichen können, drehen wir bei NESC den Spieß um: Wir lernen, den Bottom-up-Kanal wieder zu öffnen. Das ist der Kanal, über den wir Signale unseres Körpers wahrnehmen, die sogenannte Interozeption, unsere Gefühle und unsere Bedürfnisse. Der Kanal, über den unser autonomes Nervensystem (die 95%) mit unserer bewussten Wahrnehmung in Kontakt treten. Der Körper sagt, was los ist, der Kopf hört zu, und zwar ohne zu bewerten! Nur spüren, was da ist, und erlauben.

 

 Denn jede Empfindung hat ihre Ursache, ihre Daseinsberechtigung und ihren Zweck. Erst die kognitive Bewertung unserer Empfindungen teilt sie ein in gut (erwünscht) und schlecht (unerwünscht), und damit schließen wir den Raum für die unerwünschten Empfindungen meist sehr schnell wieder, weil sie erstmal unangenehm sind. Der Ausweg ist, den Raum öffnen statt zuzumachen. Hinhören, hinschauen und hinspüren. Sobald der Druck seinen Raum bekommt, kann er sich auch auflösen. 

 

 Dieses Prinzip des “Raum gebens” findet sich in vielen Bereichen wieder. Im betrieblichen Change Management geht man mit den auftretenden Widerständen, da auch hier Druck nur Gegendruck erzeugt. Also hört man den Menschen zu und gibt ihren Sorgen Raum. Oder beim Judo, dessen Übersetzung “der sanfte Weg” oder “Siegen durch Nachgeben” schon deutlich macht, dass die Kunst darin besteht, der Kraft des Gegners nachzugeben und so die Oberhand zu gewinnen. 

 

 Um dies zu trainieren, stehen uns im NESC-Coachingprozess diverse Tools und Techniken auf neurowissenschaftlicher Basis zur Verfügung, aus denen wir gemeinsam diejenigen herausfinden, die für dich ganz individuell am besten funktionieren. 

 

Jedes Nervensystem ist verschieden in seiner Verarbeitungsintensität, hat individuelle Konditionierungen durchlaufen, individuelle neuromuskuläre Muster erlernt und auch das einzelne Nervensystem hat je nach Tagesform viele Gesichter. Du erfährst etwas über Aufbau und Funktion deines Nervensystems, wichtige Gehirnstrukturen, verschiedene Neurotransmitter und Ansätze auf der Kommunikationspsychologie.

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 Um Zugang zu unserem Unbewussten zu bekommen, laufen die Coaching Sitzungen größtenteils in einem meditativen Zustand ab. Du lernst, wie du sie in deinen Alltag integrieren kannst und wirst im Laufe der Zeit feststellen, wie dir die Anwendung immer leichter fällt.

Großer Baum

"Jedes Mal,wenn ein einzelner Mensch ein einziges Problem löst, frohlocken die Engel, und die ganze Menschheit entwickelt sich weiter."

  Ron Hulnick

Dadurch, dass wir mit NESC diesen Kanal der Interozeption wieder öffnen, sorgen wir sozusagen für einen Druckausgleich. Das autonome Nervensystem kann den Druck, den Stress, der ihm zugeführt wurde, wieder selbständig loswerden und abbauen. Das heißt, im Laufe der Zeit wird sich sowohl langfristig und nachhaltig etwas verändern, als auch kurzfristig. Es wird dir auch in akut belastenden, stressigen Situationen immer besser gelingen, wieder in einen regulierten (entspannten) Zustand zu kommen. 

 

Die so großartige, weil wirklich nachhaltige Veränderung liegt darin, dass wir durch das Üben des “Druckausgleichs” deine Komfortzone vergrößern. Wenn dich früher Kleinigkeiten aus der Bahn geworfen haben, weil die Komfortzone deines Nervensystems nur noch winzig war, bleibst du heute in der gleichen Situation komplett gelassen, weil dein Nervensystem wieder viel größere Kapazitäten hat.

 

Und dabei ist die Regulierung deines Nervensystems eigentlich nur die Spitze des Eisberges! Denn wenn dein Nervensystem nicht mehr mit unsinnigen, blockierenden oder schädlichen Automatismen und im permanenten Fight-Modus gegen dich selbst arbeitet, werden plötzlich ungeahnte Ressourcen frei.

 

Stell dir vor, du hetzt nicht mehr länger von einer Stresssituation zur nächsten und lässt dich nicht mehr davon rumscheuchen und fremdbestimmen, sondern du hast so viel Ruhe gewonnen, dass du aus dieser Ruhe heraus ganz bewusst entscheiden kannst, wann du wie agieren möchtest. Weil das Armdrücken aufhört, denn der Druck im Kessel steigt nicht mehr an und es dir ggf. auch insgesamt besser geht, du schläfst zum Beispiel wieder besser und auch deine anderen Symptome bessern sich endlich. Weil du nicht länger die Symptome bekämpfst, sondern dein Fundament wieder ins Lot gebracht hast. Man kann nunmal keine stabile 3. Etage bauen, wenn das Fundament wegbricht.

nasse Blätter

“Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.”

  Siddhartha Gautama (Buddha) 

Ist dir schon mal aufgefallen, was es für einen großen Unterschied im Ergebnis macht, mit welcher Verfassung, welcher Stimmung du in eine Situation gehst? Am Beispiel von Prüfungssituationen mit negativer oder positiver innerer Einstellung ist ein entsprechender Einfluss auf das Prüfungsergebnis wissenschaftlich schon sehr gut erforscht und belegt. Dein veränderter innerer Zustand wird sich von ganz alleine auf deine äußere Welt auswirken. Wenn du ruhiger in ein Gespräch gehst, wird das Gespräch höchstwahrscheinlich auch besser verlaufen und du wirst bessere Ergebnisse erzielen, usw. Dieses Prinzip kannst du ganz beliebig anwenden.

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Genau hier bist du an dem Punkt angekommen, wo die reelle Chance zur nachhaltigen Transformation vor deinen Füßen liegt. Dann merkst du, was die Arbeit mit deinem Nervensystem für ein krasser Gamechanger ist. Jetzt hast du Zugang zu deinem vollen Potential und kannst aktiv entscheiden, was du damit anfangen möchtest.

 

Darf ich vorstellen: dein reguliertes Nervensystem!

 

Es wäre mir eine große Freude, dich hiermit vertraut zu machen und dich auf deinem Weg dorthin begleiten zu dürfen.

 

Ich werde dir mit all meiner Expertise in NESC und Neurowissenschaften, Psychologie, Kommunikation und Konfliktmanagement, Krisenintervention, Verhaltensökonomik, bis hin zu diversen soziokulturellen Themenfeldern, sowie meinem vollen, ganz persönlichen Erfahrungsschatz zur Seite stehen. 

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Quellen:

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Brann, A. (2017): Neuroscience for Coaches, Kogan Page

Doige, Norman (2015): Wie das Gehirn heilt. Neueste Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft, Campus Verlag

Kahnemann, Daniel (2016): Schnelles Denken, Langsames Denken, Penguin Verlag

Roth, Gerhard (2016): Coaching, Beratung und Gehirn: Neurobiologische Grundlagen wirksamer Veränderungskonzepte, Klett-Cotta

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